Sonntag, 3. November 2013

Wenn die Gondeln ...

Wer kennt sie nicht, die schwarzen glänzenden Gondeln, die durch Venedigs Kanale gleiten? Das gehört zu Venedig wie das Riesenrad zu meiner Heimatstadt Wien. Ich bin noch nie unter der Seufzerbrücke mit einer Gondel gefahren oder habe während einer Gondelfahrt " O sole mio" gehört, aber Kitsch oder nicht. Das macht das Leben doch manchmal erst so richtig schön, oder?

Tatsächlich ist das traditionelle Handwerk ebenso vom Aussterben bedroht wie die Serenissima selbst. Heute kosten die Lizenzen sehr viel Geld, bleiben in der Familie, vom Vater zum Sohn ... Nach dem tragischen Gondelunglück vor wenigen Wochen werden die Vorschrift verschärft, der Gondelbetrieb beschränkt - was zwar für die Sicherheit der unzähligen Touristen und der Einheimischen, und letztendlich auch für die Gondolieri selbst gut ist, aber es bedeutet für manchen traditionellen Gondelbauer den sicheren Tod seiner Existenz. Noch weniger Aufträge. Dabei ist es ein so schöner Teil von Venedigs Vergangenheit. Für ihren Schiffsbau im Arsenale waren die Venezianer weltweit bekannt, sie hatten die schnellsten Schiffe ...

In einer tesa da squero, ein Schuppen, der den Arbeitern Schutz vor dem Wetter bietet, entstehen die kostbaren Gondeln. Meist liegt der squero an einem Kanal mit wenig Platz, der für ein leichtes Gefälle sorgt, das für den Stapellauf notwendig ist.

Der Schiffszimmermann, der squeraiol, war und ist ein sehr anerkannter Handwerkerberuf mit einer tausend Jahre alten Tradition. Es gibt kaum Baupläne, auch dieses Wissen wird wie so vieles in Venedig vom Vater zum Sohn weitergegeben. Knapp 14 Meter Holz werden für den Bau einer Gondel gebraucht und wenn ich Ihnen jetzt Lust auf mehr gemacht habe ...

Hier ein interessanter Link zu einem Artikel und mit zusätzlichen Informationen gespickter Online-Bericht über die traditionelle Bauweise einer Original venezianischen Gondel: http://www.zeit.de/karriere/2013-10/fs-gondel-bau-venedig-2

Viel Vergnügen - das Thema kommt natürlich auch nicht zufällig. Ich trage mich schon länger mit der Idee für einen weiteren Venedig-Roman und es liegt auf der Hand, dass das Thema Gondel nicht erst seit kurzem auf meiner "to do"-Liste zu finden ist. Es IST Venedig. Sie wissen ja, was wäre Wien ohne das Riesenrad oder den Stephansdom.

Falls Sie meine bisherigen Venedig-Romane - alle als e-book und - praktisch zum Verschenken für Weihnachten als Taschenbuch - nicht kennen sollten, lade ich Sie gerne auf diese Seite ein. Da finden Sie auch Leseproben und mehr über mich: http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Daps&field-keywords=Manuela%20Tengler

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